Eine teure Lehrstunde
Es war so ein schöner Plan, den Kel Rashem und ich uns für unseren letzten Ausflug in die unbekannten Systeme auf der anderen Seite der Wurmlöcher ausgedacht hatten. Na ja, nicht unbedingt ein konkreter Plan, sondern eher eine lockere Idee.
Wir wollten wie auch schon beim letzten Mal mit zwei Schiffen mit Tarnvorrichtung los um verlassene Data- und Relic-Sites zu erforschen, nur das dieses Mal einer von uns bewaffnet sein würde, damit wir nicht wieder die Hasenfuß-Taktik anwenden mussten wenn wir gestört werden, sondern zum Gegenschlag ausholen konnten.
Im Vorfeld hatte ich viel überlegt, welches Schiff denn das Beste dafür wäre.
T3-Kreuzer und Force Recon Schiffe, wären zwar ebenso wie die Stratios in der Lage genug Feuerkraft ins Feld zu führen um übermütige Piloten in einer Astero in die Schranken zu weisen aber auf der anderen Seite entsprachen sie nicht mehr dem Gedanken “Noobs gehen hacken”.
Dazu standen die Kosten für diese Schiffe in keinem Verhältnis zu dem was wir bisher damit an Beute gemacht hatten, blieben also nur noch Covert OPs Fregatten oder die Astero.
Mehrere Stunden habe ich damit verbracht ein halbwegs stabiles vernünftiges Fitting für die verschiedenen Kandidaten zusammen zu stellen, mit dem Ergebnis, das ich mich schlussendlich für eine Astero entschieden habe.
OK, günstig war das Schiff jetzt nicht, aber immer noch preiswerter als ein Kreuzer.
Damit ging es dann los, Kel in einer Hacking Astero mit Data- und Relic-Analyzer und ich dem vermeintlichen Bodyguard-Schiff.
Es ging sofort in das erste Wurmloch, das wir vom Highsec aus gescannt hatten, wo wir uns dann in Ruhe daran gemacht haben die vorhandenen Anomalien zu erkunden. Plötzlich tauchten eine Buzzard und Sisters Probes auf dem D-Scan auf, die aber nach 10 Sekunden wieder verschwunden waren. Da uns beiden eine Buzzard als harmlos erschien, haben wir uns darüber keine weiteren Gedanken gemacht und fleißig weiter gescannt.
Nach ein paar Minuten hatte ich dann eine Relic Site entdeckt in die wir beide nacheinander rein gewarpt sind. Während ich getarnt war und den D-Scan im Auge behalten habe, hat Kel sich an den Sicherheitssystemen der Container versucht. Auf einmal gingen die Alarmsirenen an, der Pilot den ich vorher mit der Buzzard gesehen hatte, saß jetzt in einer Hecate und hatte Combat Probes draußen.
Als die Probes verschwanden ging Kel vorsorglich in den Tarnmodus, während sich die Hecate unserem Standort näherte.
Dieser Begegnung sah ich in dem Wissen, das mein Schiff ja getarnt war, total entspannt entgegen.
Kurz nach der Landung der Hecate fragte Kel mich “Gehst Du den jetzt an?”
Da ich den Kampf auf jeden Fall verlieren würde, wollte ich das natürlich nicht und verneinte die Frage. Aber dann registrierte ich auf einmal den Grund für die Frage, denn ich wurde angegriffen.
„Scheisse…!“ Während ich noch so vor mich hin geflucht und dabei versucht habe, halbwegs glimpflich aus der Situation raus zu kommen, gab es zuerst diese grelle Schreien der Warnsysteme für die Hüllenintegrität, dann einen hellen Blitz und kurz darauf diese üblen Kopfschmerzen wenn man in seinem medizinischen Klon wach wird.
Nachdem mein Nervensystem den ersten Schock überwunden hatte, registrierte ich das ich nicht mehr in einem WH System, sondern auf der medizinischen Station in meiner derzeitigen Heimatstation in Eram war. Als wenn ich nicht zwischenzeitlich gestorben wäre, ging die Schimpftirade trotzdem weiter, aber sie richtete sich jetzt mehr gegen mich selber und meine Dummheit.
Denn mir wurde jetzt bewusst welchen fatalen Fehler ich gemacht hatte und wieso mich der Pilot in der Hecate so schnell enttarnen konnte. Mein Schiff war gar nicht getarnt, denn ich bin mit meinen Schiff auf dem Warp-In stehen geblieben, als Kel meinen Standort anwarpte und so meine Tarnvorrichtung deaktiverte. Das habe ich natürlich nicht bemerkt und deshalb war mein Schiff weithin sichtbar wie ein Celestial Beacon.
So war nach noch nicht einmal einer Stunde der erste Versuch mehr als kläglich gescheitert, nur ärgerlich, das es mal wieder eine sehr teure Lehrstunde war. Hätte ich mal doch einen Bomber genommen, das wäre jedenfalls günstiger gewesen..
Das war jetzt aber voraussichtlich unser letzter Ausflug in die Wurmlochsysteme, wir haben aber schon eine rudimentäre Idee, für ein weiteres gemeinsames Noob-Experiment.
Selbst wenn dich Kel nicht enttarnt hätte, die Hecate hätte es getan. Bleib niemals am Warp-in stehen.
Die Astero ist kein schlechtes Schiff, schau dir aber auch mal die Stratios an, die ist da auch ganz gut und hält etwas mehr aus.
Ein Bomber ist eine ganz schlechte Idee – die Torpedos treffen einfach nichts.
Warum hast du aber deine Kapsel verloren? Die Hecate hat keine Bubble und du hättest eigentlich wegkommen müssen.
Hallo eXe,
danke für Deinen zweiten Kommentar innerhalb weniger Tage 🙂
Das die Hecate mich dann auch enttarnt hätte ist mir auch klar, ich hatte das auch erst so geschrieben, den Satz aber dann wieder gestrichen, weil ich dachte, das es selbsterklärend ist.
Die Stratios finde ich auch klasse und das wäre auch meine Wahl gewesen, aber wie ich schon erwähnt hatte, wäre ich damit ganz weit weg von dem Noob-Gedanken gewesen.
Ob Bomber oder Astero in beiden Fällen wäre das Schiff geplatzt, nur der Bomber wäre günstiger gewesen 😉
Die Kapsel ist geplatzt, weil ich das gar nicht so schnell realisiert hatte, was da passiert und bis ich einen Punkt zum warp-out ausgewählt hatte, war es schon zu spät. Ich bin nämlich ganz schlecht im Solo-PVP.