Ein kurzer Lebenslauf
Wenn ich jemandem beschreiben soll, wer ich bin, müsste es eigentlich ausreichen, wenn ich sage das ich eine Matari aus dem Stamm der Sebiestor bin.
Nur ist das nicht die ganze Geschichte, eigentlich bin ich nur eine halbe Sebiestor, denn mein Vater war ein Thukker, der meine Mutter schon kurz nach meiner Geburt verlassen hat um zurück zu seinem Stamm in die Great Wildlands zu ziehen.
Aufgewachsen bin ich zusammen mit meinem Zwillingsbruder Yendor bei der Familie unserer Mutter auf Aldik VI.
Nach dem Abschluss der High School verließ ich diese finstere Ecke des Universums und sollte auf „Wunsch“ meines Brutor-Stiefvaters auf die Republic Military School in Hadaugago gehen, um dort, wie er es ausdrückte „das Handwerk einer ordentlichen Matari“ zu lernen.
Diesem Wunsch hatte ich nur zur Wahrung der Ehre meines Erziehers zugestimmt und mich dort für die Aufnahmeprüfung angemeldet, die ich trotz meiner gegenteiligen Bemühungen überraschenderweise auch bestanden habe. Vermutlich hatte der alte Herr noch so viel Kredit bei seinen alten Waffenbrüdern gehabt, das man ihn das Gesicht nicht verlieren und mich stattdessen lieber bestehen lassen wollte.
Nur leider interessierte ich mich damals aber mehr für die Geschichte unserer Volkes als für das das Kriegshandwerk. Dazu kam das ich auch schon seit Langem vom Leben und Werk Keitan Yuns, dem Botschafter der Älteren, fasziniert war. Dieser hatte früher in Nakugard, das zwei Systemsprünge von Hadaugago entfernt ist, an der Republic University einen Lehrstuhl für Geschichte.
Leider blieb mir deshalb nach der „bestandenen“ Prüfung in Hadaugago nichts anderes übrig, als mich entweder dem Schicksal zu ergeben oder mich mit gefälschten Unterlagen an der Uni in Nakugard einzuschreiben. Ich entschied mich für den unbequemen Weg mit den gefälschten Unterlagen. Das bedeutete, das ich offiziell an der Republic Military School studierte, wo ich mich für die Pflichtvorlesungen auch sehen lassen musste, aber inoffiziell mit einer falschen Identität an der Republic University meinen Studien nachging.
Zwei Semester lang lief auch alles ganz gut, aber dann hatte ich genug von dem Stress mit der Pendelei zwischen den beiden Systemen. Darüber hinaus schlug vermutlich auch das genetische Erbe meines leiblichen Vaters durch, ich wollte die staubige Theorie der Lehrbücher hinter mir lassen und lieber vor Ort die historischen Stätten meines Volkes wie z.B. Skarkon in der Region Molden Heath erkunden. Von da an führte ich einige Jahre quasi ein Leben als Nomadin, das mich an einige der abenteuerlichsten, schönsten, langweiligsten und schrecklichsten Plätze des Universums führte.
Um die Reisen, Studien und meinen Lebensunterhalt zu finanzieren habe ich fast jede Arbeit angenommen, die man mir angeboten hat. U.a. arbeitete ich als Packerin auf Frachtschiffen, Barkeeperin auf abgeranzten Stationen in den hintersten Ecken des Lowsec und leider auch als Leibwächterin für einige aufstrebende Größen des Angel Cartels. Und das was ich bei den Angels erlebt habe, hat in mir einen so verstörenden und deshalb auch so nachhaltigen Eindruck hinterlassen, dass ich beschlossen habe dem Leben als Abenteurerin den Rücken zu kehren und stattdessen mein inoffizielles Studium zu beenden.
Denn mein weiterer Plan sah vor, das ich nach Abschluss des Studiums zurück nach Aldik gehe um dort als Lehrerin die Geschichte unseres Volkes und speziell meines Stammes zu unterrichten.
Doch die Ahnen hatten andere und vor allem bessere Pläne für mich vorgesehen…
Ich wurde eine unsterbliche Kapselpilotin!
Die Erlebnisse, wie es dazu kam werde ich irgendwann zu einem späteren Zeitpunkt erzählen, jedoch über die Geschichte danach berichte ich ab jetzt hier bei den Weltraumnomaden.